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v.l.n.r.: LAbg. Michael Maier (Obmann des Wasserverbandes Millstätter See und Bürgermeister der Stadt Radenthein), Herwig Ebner (Betriebsleiter und zukünftiger Geschäftsführer des Wasserverbandes Millstätter See), Reinhard Draxler (Vorstand der Kelag) und Adolf Melcher (Geschäftsführer der Kelag Energie & Wärme)

Wasserverband Millstätter See und Kelag Energie & Wärme: Abwärme der Kläranlage wird für die Fernwärme Spittal an der Drau nutzbar gemacht

30 | Jänner 2024
Fünf Millionen Euro werden in den Ausbau des Fernwärmenetzes investiert: Der Wasserverband Millstätter See und die Kelag Energie & Wärme haben ein energiewirtschaftlich innovatives und für Kärnten einzigartiges Projekt umgesetzt.

„In der Kläranlage Spittal an der Drau reinigen wir die Abwässer von 19 Oberkärntner Gemeinden mechanisch und biologisch“, erläutert Michael Maier, Obmann des Wasserverbandes Millstätter See.  „Auch der Wasserverband Lurnfeld-Reißeck, der Reinhalteverband Lieser-/Maltatal und die Stadt Spittal leiten ihre Abwässer in diese Kläranlage ein, die für 130.000 Einwohnergleichwerte dimensioniert ist.“

Kläranlage Spittal energiewirtschaftlich optimiert

In den vergangenen Jahren hat der Wasserverband Millstätter See die Kläranlage Spittal an der Drau modernisiert und energiewirtschaftlich optimiert. „Wir erzeugen Biogas und betreiben zwei Blockheizkraftwerke“, erklärt Herwig Ebner, Betriebsleiter der Kläranlage und zukünftiger Geschäftsführer des Wasserverbandes Millstätter See. „Wir produzieren rund 3 Mio. kWh Strom für den eigenen Bedarf, unsere Anlage ist energieautark und auch inselbetriebsfähig. Das bedeutet, dass unsere Kläranlage auch im Falle eines Blackouts normal weiterarbeitet. Zusätzlich erzeugen wir rund 4 Mio. kWh Wärme, etwa die Hälfte davon brauchen wir selbst, die andere, bisher nicht genutzte Hälfte speisen wir nun in das Fernwärmenetz der Kelag Energie & Wärme ein.  Diese Kooperation macht die sinnvolle Nutzung der Abwärme möglich, sodass wir einen weiteren wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.“ 

Beispielhafter Beitrag zur Energiezukunft

„Bei der Energiewende spielt der Wärmesektor eine zentrale, oft zu wenig beachtete Rolle“, sagt Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag. „Unser Ziel ist der Ausstieg aus fossiler Energie, dafür müssen wir viele große und kleine Schritte gehen. Die Nutzung der Abwärme aus der Kläranlage Spittal ist ein beispielhafter Schritt in die richtige Richtung, ein Beitrag zur erneuerbaren Energiezukunft, die wir gemeinsam mit Partnern gestalten, in diesem Fall mit dem Wasserverband Millstätter See. Regionale Kooperationen in verschiedenen Größen und Ausprägungen sind für uns sehr wichtig, weil sie kreative Lösungen im Sinne des Klimaschutzes und der Energiezukunft möglich machen“, betont Draxler. „Die intelligente Nutzung von Abwärme aus einem Abwasserreinigungsprozess ist auch für uns Neuland.“

Kelag Energie & Wärme baut die Fernwärme in Spittal an der Drau aus

Um die Abwärme der Kläranlage in das Fernwärmenetz einspeisen zu können, hat die Kelag Energie & Wärme eine rund 800 m lange Fernwärmeleitung von der Kläranlage zum Biomasseheizwerk Spittal an der Drau verlegt und in Betrieb genommen. „Die Kläranlage speist rund 2 Mio. kWh Wärme pro Jahr in unser Netz ein, das entspricht dem Wärmebedarf von rund 400 Wohnungen“, erläutert Adolf Melcher, Geschäftsführer der Kelag Energie & Wärme.

In Spittal an der Drau betreibt die Kelag Energie & Wärme eines der größten Biomassesysteme in Kärnten. „Wir liefern derzeit rund 33 Millionen Kilowattstunden Wärme an unsere Kunden, die zu rund 98 % aus Biomasse stammt. „Heuer erweitern wir unser Fernwärmenetz im Süden der Stadt, sodass sich der Absatz auf rund 35 Millionen Kilowattstunden erhöhen wird. Wir haben 2023 rund 2 Mio. in den Ausbau investiert, 2024 wird ein Ausbau um weitere 3 Mio. Euro erfolgen“, erklärt Melcher.

Koordinierter Ausbau der Fernwärme

Infrastrukturstadtrat Christoph Staudacher bewertet den Ausbau des Fernwärmenetzes in Spittal an der Drau aus der Sicht der Stadtgemeinde und der Bürgerinnen und Bürger als äußerst positiv für den Standort und als wichtigen Wirtschaftsimpuls. „Wir unterstützen den Ausbau der Fernwärme. Seit Beginn dieses Projektes im Kerngebiet unserer Stadtgemeinde durch die Kelag Energie & Wärme gibt es regelmäßig Projektabstimmungsgespräche über den Verlauf der Leitungen in den Straßenzügen. Durch diese Koordinierungsgespräche können wir Synergieeffekte bei Leitungsführungs- und Tiefbauarbeiten erzielen, vor allem seit dem Beginn der Sanierungen und Ausbauten des Kanalsystems in der Stadt im Jahr 2013. So vermeiden wir Doppelgleisigkeiten, sparen Kosten und halten die baustellenbedingten Belastungen der Bürgerinnen und Bürger möglichst gering, wie Zufahrts- und Zugangsbehinderungen sowie Belastungen durch Lärm und Staub. Das Einspeisen von Abwärme aus der Kläranlage in das Fernwärmenetz ist ein Meilenstein für die Fernwärme in Spittal an der Drau.“