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Kelag errichtet Erzeugungsanlage für grünen Wasserstoff im Nahverkehr

29 | April 2025
Startschuss für einen wichtigen Schritt in Richtung umweltfreundlichen Busverkehr: Die Kelag errichtet eine Elektrolyseanlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff im Rahmen des Projektes „DeCarB — Decarbonising Carinthian Bus Transport“.

Dieses Projekt wird vom Land Kärnten in Zusammenarbeit mit den Partnern Gutmann, Postbus, Verkehrsverbund und Kelag umgesetzt. Errichtet und betrieben wird die Elektrolyseanlage durch die Kelag auf dem Gelände der Kärntner Restmüllverwertungs GmbH (KRV) in Arnoldstein. Eigentümer der KRV sind die Kelag und die Kärntner Entsorgungsvermittlungs GmbH.

Die Elektrolyseanlage ist ein zentraler Bestandteil des Konzepts, den öffentlichen Busverkehr in der Region Villach klimafreundlich zu gestalten. Die Anlage, die ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien nutzt, wird mit einer Leistung von 2 Megawatt emissionsfreien Wasserstoff produzieren. Die Gesamtanlage soll bis Ende 2025 aufgebaut sein und nach einer intensiven Testphase wird ab Mai 2026 serienmäßig grüner Wasserstoff für Kärntens erste Wasserstoff-Busflotte im Regionalverkehr Villach geliefert werden. Insgesamt wird Postbus im Regionalverkehr in Villach 35 wasserstoffbetriebene Busse einsetzen. Zusätzlich wird ein weiterer Wasserstoffbus im Stadtverkehr fahren. Damit werden 36 wasserstoffbetriebene Busse in Kärnten im Einsatz sein.

„Mit einer Jahresproduktion von rund 140 Tonnen grünem Wasserstoff aus zwei Erzeugungslinien schafft die Kelag die Grundlage für den Einsatz wasserstoffbetriebener Busse mit einer täglichen Reichweite von bis zu 500 Kilometern. Diese Initiative stellt neben der Elektromobilität einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einem klimafreundlichen öffentlichen Verkehr dar. Für den Bau der Elektrolyseanlage wird der bestehende Industriestandort am Gelände der KRV in Arnoldstein zusätzlich nachhaltig genutzt und profitiert von der verkehrstechnischen Infrastruktur. Die Kelag investiert 16 Millionen Euro in das Projekt. Neben den Erfahrungen in der Mobilität erwarten wir uns aus dem Projekt auch Erkenntnisse für industrielle Anwendungen,“ erläutert Kelag-Vorstand, Danny Güthlein.

„Dabei legen wir großen Wert auf Sicherheit und eine zuverlässige, redundante Versorgung durch zwei Anlagen mit Speicherkapazität, um den kontinuierlichen Betrieb der Busse sicherzustellen. Mit dieser Initiative setzt die Kelag ein starkes Zeichen für die Energiezukunft — durch Innovation und Verantwortung für kommende Generationen“, erklärt Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag. „Durch die Beteiligung der Kärntner Entsorgungsvermittlungs GmbH an der KRV in Arnoldstein verbindet die Kelag eine langjährige Partnerschaft mit den fünf regionalen Abfallwirtschaftsverbänden. Mit dem Baustart der Wasserstoff-Anlage wird ein neues Kapitel für den öffentlichen Nahverkehr in Kärnten aufgeschlagen. Die Anlage bildet zudem die Basis für Überlegungen, das Erdgasnetz zukünftig zu dekarbonisieren.“

Sebastian Schuschnig, Landesrat für Wirtschaft, Energie, Tourismus und Mobilität: „Wasserstoff bietet erhebliche wirtschaftliche Chancen für den Wirtschaftsstandort Kärnten. Der heutige Spatenstich ist ein Meilenstein zur Umsetzung der Kärntner Wasserstoffstrategie und die Basis für das Kärntner Leitprojekt, um künftig Wasserstoff regional zu produzieren und eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft aufzubauen. Mit dem Projekt DeCarB sichern wir 28 Millionen Euro an Förderungen für Kärnten, um ab Mitte 2026 die erste Wasserstoffbusflotte Österreichs im Regionalverkehr einzusetzen. Damit wird Kärnten zum Innovationsstandort für Wasserstoffmobilität und Kreislaufwirtschaft. Wir machen damit aus einer Verkehrsregion eine große Forschungsregion, um in den nächsten zehn Jahren die Praxistauglichkeit dieser Technologie auf Herz und Nieren zu prüfen. Kärnten wird dabei viele Erkenntnisse für den Technologiewechsel im öffentlichen Verkehr gewinnen. Ich danke allen Projektpartnern für ihren Mut und ihre Weitsicht, gemeinsam mit dem Land diesen Weg zu gehen und wichtige Pionierarbeit im Bereich der Wasserstoffmobilität zu leisten. Damit setzen wir weiter auf Technologieoffenheit und Innovation, um als Standort zu gewinnen. Das Wasserstoff-Valley geht konsequent in die Umsetzung!“

Bürgermeister Günther Albel, Geschäftsführer der KÄRNTNER Entsorgungsvermittlungs GMBH (KEV) und Bürgermeister der Stadt Villach: „Am Standort der KRV in Arnoldstein wird nicht nur Müll unter strengsten Auflagen verbrannt, sondern werden auch Strom und Fernwärme produziert. In der Industrie und bei der Energieerzeugung erlangt Wasserstoff immer größere Bedeutung. Die nun gestartete Erweiterung um die Produktion von grünem Wasserstoff ist ein wirtschaftlich sinnvoller Schritt. Besser kann man den Standort in Arnoldstein nicht nutzen! Zudem ist die Anlage ein Musterbeispiel für die interkommunale Zusammenarbeit.“

Neben der Produktion von Wasserstoff wird nach erfolgreichem Serienbetrieb auch die Nutzung der entstehenden Abwärme für das Fernwärmenetz und die Integration des bei der Elektrolyse erzeugten Sauerstoffs in die Müllverbrennungsanlage angestrebt.

 

Hintergrund Kärntner Restmüllverwertungs GmbH (KRV)
Die Kärntner Restmüllverwertungs GmbH wurde 1997 gegründet und ist eine zentrale Säule der Müllverwertung in Kärnten, unter Beteiligung von zwei Partnern: Die Kelag hält einen Anteil von 74,9 Prozent, während die Kärntner Entsorgungsvermittlungs GmbH (KEV) mit 25,1 Prozent beteiligt ist. Die KEV vereint fünf Kärntner Abfallwirtschaftsverbände (Klagenfurt, Spittal/Drau, Villach, Völkermarkt/St. Veit, Lavanttal) und ist der größte Kunde der KRV.

Die Kärntner Restmüllverwertungs GmbH verarbeitet den gesamten Restmüll Kärntens durch Verbrennen bei hohen Temperaturen. Die dabei entstehende Wärme wird für die Erzeugung von Fernwärme, Strom und Dampf genutzt.