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Aus der Variantenstudie geht hervor, dass durch das Schwallausgleichskraftwerk Kolbnitz die Schwall-Sunk-Thematik in der Möll gelöst werden kann.

Schwallausgleichskraftwerk Kolbnitz: Ergebnisse Variantenstudie und nächste Schritte

24 | Juni 2025
Positive ökologische und energiewirtschaftliche Bewertung des Schwallausgleichskraftwerkes Kolbnitz der Kelag durch die „Variantenstudie“

Die Kelag plant das Schwallausgleichskraftwerk Kolbnitz, um erneuerbare Energie aus Wasserkraft für 25.000 Kärntner Haushalte zu erzeugen und die Schwall-Sunk-Thematik in der Möll zu lösen. Die Speicherkraftwerke Gößnitz und Außerfragant starten und stoppen mehrmals am Tag, um Strombedarfsspitzen zu decken. Sie tragen maßgeblich zur sicheren Stromversorgung der Kund:innen bei. Der Betrieb der Speicherkraftwerke führt zu einem stark schwankenden Wasserstand der Möll, Schwall-Sunk genannt. Der ökologische Zustand der Möll unterhalb der beiden Kraftwerke soll nach den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie verbessert werden.

Vor drei Monaten gaben die Gemeinden Stall, Flattach, Mallnitz, Obervellach, Reißeck und Mühldorf sowie der Fischereirevierausschuss und der Tourismusverband eine Variantenstudie zur Lösung der Schwall-Sunk-Thematik in der Möll in Auftrag, um das Projekt der Kelag und mögliche Alternativen von unabhängigen Expert:innen beurteilen zu lassen.

 

„Kraftwerk Kolbnitz verbessert ökologischen Zustand der Möll und ist Leuchtturmprojekt für Österreich“

Der Öko-Hydrologe Franz Greimel analysierte die Ökologie der Möll, sowohl den Istzustand oberhalb und unterhalb der Kraftwerke Gößnitz und Außerfragant als auch unterschiedliche Varianten zur Lösung von Schwall-Sunk. Sein Fazit: Mit dem von der Kelag ausgearbeiteten Projekt Schwallausgleichskraftwerk Kolbnitz ist es möglich, die Schwall-Sunk-Thematik vollständig zu lösen, einen „guten ökologischen Zustand“ für die Möll und damit die Qualitätsziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen. Das bedeutet eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem heutigen Zustand und vor allem auch für den Fischbestand in der Möll. Damit ist dieses Projekt ein Leuchtturmprojekt für ganz Österreich!

 

„Die beste Lösung für eine sichere Stromversorgung“

Jürgen Neubarth von e3 consult bewertete die energiewirtschaftlichen Aspekte der Varianten zur Schwall- und Sunkdämpfung an der Möll. Er bezeichnet das Schwallausgleichskraftwerk Kolbnitz als die energiewirtschaftlich beste Lösung. Insbesondere bleibt die für ein sicheres und stabiles Stromversorgungssystem sehr wichtige Flexibilität — ihre Funktion als grüne Batterien — der Speicherkraftwerke Gößnitz und Außerfragant durch das Projekt vollständig erhalten. Darüber hinaus wird mit dem neuen Kraftwerk nicht nur grüner Strom erzeugt, sondern der Strom wird dann erzeugt, wenn er benötigt wird. Die damit verbundenen positiven Auswirkungen auf das Energiesystem führen u. a. zu im Vergleich der Varianten deutlich höchsten Einsparung von CO₂-Emissionen und machen das Schwallausgleichskraftwerk Kolbnitz damit auch zu einem wichtigen Projekt für den Klimaschutz.

 

Zahlreiche Anregungen aus der Region in Projektplanung eingeflossen

Das Projekt Schwallausgleichskraftwerk Kolbnitz wurde von der Kelag nach umfangreichen Voruntersuchungen entwickelt. Es sieht vor, den Wasserschwall der Speicherkraftwerke Gößnitz und Außerfragant zu fassen und durch einen Stollen zu einem neuen Kraftwerk bei Kolbnitz zu leiten und zur Stromerzeugung zu nutzen. Über dieses Projekt wird seit drei Jahren ein Dialog mit Vertreter:innen der Gemeinden, der Fischerei, der Tourismuswirtschaft und auch mit Bürger:innen im Mölltal geführt. Viele Anregungen aus der Region hat die Kelag bei den Planungen berücksichtigt. Ganz wesentlich ist in diesem Zusammenhang die geplante dynamische Wasserabgabe in die Möll unterhalb des Kraftwerkes Gößnitz.

 

Weiterentwicklung der Tourismuswirtschaft

Nach der Inbetriebnahme des Schwallausgleichskraftwerkes Kolbnitz wird zwar ein Wildwasserrafting in der bisherigen Form auf der Möll nicht mehr möglich sein. Die dynamische Wasserabgabe beim Kraftwerk Gößnitz in Kombination mit den natürlichen Zuflüssen in die Möll ermöglichen aber weiterhin Schul- und Familien-Rafting, sowie Paddel- und Kanusport. Die Fischerei und der Angelsport profitieren stark, weil sich die Lebensbedingungen für Fische und anderen Gewässerorganismen wie Insektenlarven in diesem Abschnitt der Möll entscheidend verbessern.

Zusätzlich hat die Kelag, in Abstimmung mit dem Tourismusverband, die Ausarbeitung eines Konzepts für die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Region durch ausgewiesene Tourismusexpert:innen beauftragt. Die touristische Entwicklung in den drei Projektgemeinden wird bei Errichtung des Projektes Schwallausgleichskraftwerk Kolbnitz durch die Umsetzung von Leuchtturmprojekten unterstützt.

 

Monitoringprogramm für das Grund- und Quellwasser

Sehr ernst nimmt die Kelag die Bedenken zu möglichen Auswirkungen ihres Projektes auf das Grundwasser und Wasserquellen. Die Kelag führt deshalb ein umfangreiches Monitoringprogramm durch, das im Behördenverfahren (UVP) geprüft werden wird.

 

Synergiepotenziale mit den Gemeinden

Beim Bau des Schwallausgleichskraftwerkes Kolbnitz können Synergien mit Infrastrukturen der Gemeinden erzielt werden: das Verlegen einer Trinkwasserschiene im Stollen, der Bau einer Notstromversorgung für den Reinhalteverband Mölltal sowie die Nachnutzung der Baustellenbrücke über die Möll bei Kolbnitz zählen dazu. Die Kelag wird in den Bau des Schwallausgleichskraftwerkes Kolbnitz 200 bis 250 Millionen Euro investieren. Das bedeutet zusätzliche Umsätze und Wertschöpfung für lokale Gewerbetreibende, sichert Arbeitsplätze in der Region und damit Einnahmen für die Standortgemeinden.

 

Weitere Vorgangsweise

Die Kelag wird die Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) für das Schwallausgleichskraftwerk Kolbnitz in den nächsten Wochen bei der zuständigen Behörde einreichen; mit diesem Schritt beginnt die behördliche und umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) des Projektes durch eine Vielzahl an Expert:innen unterschiedlicher Disziplinen.

Die Kelag ist ein verlässlicher Partner der Region Mölltal. Die Investition in das Schwallausgleichskraftwerk Kolbnitz sichert den Kelag-Standort Außerfragant mit mehr als 70 qualifizierten Arbeitsplätzen und stärkt die „grüne Batterie“ im Mölltal. Diese ist unverzichtbar für die gegenwärtige und zukünftige Energieversorgung Kärntens auf Basis erneuerbarer Energie.