Hochleistungs-Ladehub für E-Autos in St. Veit an der Glan
„Aktuelle Entwicklungen bei den E-Autos zeigen, wohin die Reise der E-Mobilität geht“, sagt Manfred Freitag, Vorstandssprecher der Kelag. „An ausgewählten stark frequentierten Orten ist eine hochleistungsfähige Lade-Infrastruktur notwendig, damit E-Autos rasch geladen werden können. Dafür sind heute Leistungen von mindestens 75 kW notwendig, in Zukunft werden es 300 kW sein.“
Derzeit können beim Hochleistungs-Ladehub in St. Veit an der Glan zwei E-Autos mit je 150 kW und zwei E-Autos mit je 75 kW laden. „Damit stellen wir für alle aktuell lieferbaren E-Autos ausreichend Leistung für Schnellladungen mit CCS-Steckern zur Verfügung. Sobald es mehr E-Autos mit noch höherer Ladeleistung gibt, können wir diese Ladesäulen einfach auf bis zu 300 kW Leistung aufrüsten. Zusätzlich haben wir die Vorkehrungen dafür geschaffen, um hier insgesamt 12 Ladesäulen für PKW mit bis zu 300 kW Leistung sowie zwei Ladesäulen für Busse/LKW zu installieren“, so Manfred Freitag. Die Ladepunkte sind barrierefrei und interoperabel zugänglich. Kelag-Autostrom-Kunden und Kunden der Roaming-Partner der Kelag können hier laden, aber auch Kunden, die direkt mit Kreditkarte oder PayPal bezahlen.
Der neue Standard für die öffentliche Lade-Infrastruktur der Kelag
Damit diese hohe Ladeleistung für so viele Fahrzeuge bereitgestellt werden kann, hat die Kelag eine eigene Trafostation mit einem 1600-kVA-Trafo installiert. Das entspricht dem Leistungsbedarf von rund 400 Einfamilienhäusern. „Der Hochleistungs-Ladehub in St. Veit an der Glan ist der neue Maßstab für die öffentliche Lade-Infrastruktur der Kelag“, betont Freitag. „Wir planen einen selektiven Ausbau auf Basis der Marktentwicklung bei E-Autos. Die Erfahrung zeigt, dass E-Autos in rund 90 % der Fälle zu Hause oder am Arbeitspatz geladen werden. Nur für etwa 10 % der Ladevorgänge werden öffentliche Ladesäulen genutzt, hier sind immer größere Ladeleistungen gefragt. Wir beobachten bei CCS-Schnellladungen im Jahr 2020 eine Zunahme von 54 %, während Ladungen mit CHAdeMO-Steckern und Typ-2-Steckern rückläufig sind. Es ist davon auszugehen, dass der Trend zu CCS-Schnellladern weiter anhält, weil immer mehr E-Autos mit immer größeren Reichweiten und größeren Ladeleistungen auf den Markt kommen. Für diese Anforderungen müssen wir die öffentliche Lade-Infrastruktur ausrichten.“
Aufwändige Bauarbeiten für den Hochleistungs-Ladehub in St. Veit an der Glan
Der Standort beim Hallenbad in St. Veit an der Glan ist für den Hochleistungs-Ladehub sehr gut geeignet, weil er direkt neben der Schnellstraße und trotzdem im Stadtgebiet von St. Veit an der Glan liegt. Die dreimonatigen Bauarbeiten für den Hochleistungs-Ladehub waren für Projektleiter Christian Jakob Frank herausfordernd und aufwändig. „Wir mussten für den Bau zahlreiche Versorgungsleitungen umlegen“, erläutert Manfred Freitag. „Das betraf die Fernwärmeleitung der KELAG Energie & Wärme GmbH, die 20-kV-Ringhauptleitung und Niederspannungskabel der KNG-Kärnten Netz GmbH, die Ringhauptwasserleitung, Glasfaserleitungen, Steuerkabel und Leitungen von Telekom-Betreibern. Außerdem mussten wir während der Bauarbeiten die Zufahrt zum Hallenbad und zum Therapiezentrum immer gewährleisten.“
St. Veit an der Glan fährt elektrisch
Die Stadtgemeinde St. Veit an der Glan gehört zu den Pionieren der E-Mobilität in Kärnten. Seit sechs Jahren bietet die Stadtgemeinde ihren Bürgern Car-Sharing mit E-Autos an, derzeit sind sechs Autos in diesem Miet-Fuhrpark mit dem Namen „Stadtmobil“. „Der Elektromobilität gehört die Zukunft“, ist Bürgermeister Martin Kulmer überzeugt. „Es freut mich, dass St. Veit die erste Bezirksstadt ist, in der die Kelag einen Hochleistungs-Ladehub in dieser Dimension installiert hat. Mit der Kelag haben wir einen starken Partner an der Seite, um den erfolgreichen Weg in die Zukunft mitzugehen.“
Die sechs E-Autos der Stadt St. Veit legen pro Jahr rund 50.000 km zurück. „Die Zahl der Nutzungen steigt stetig an“, erläutert Kulmer. „Carsharing ist der neue Mobilitätstrend, immer mehr Menschen sind nicht mehr darauf erpicht, selbst ein Auto zu besitzen. Es genügt ihnen, eines zur Verfügung zu haben, wenn sie es brauchen. Sie sparen sich teure Erhaltungs-, Sprit- und Reparaturkosten.“ Wichtig ist, dass die E-Autos leicht zugänglich sind, betont Kulmer. „In jedem unserer drei Parkhäuser stehen zwei E-Autos für die kurzfristige Miete bereit.“ Detailinformationen: www.stveit.com/stadtmobil.
Die Kelag bietet auch die Lade-Infrastruktur für Privatkunden im Einfamilienhaus und in Wohnanlagen an. „Hier sind Wallboxen mit 11 kW Ladeleistung sinnvoll, um die Akkus auch von großen E-Autos über Nacht zu laden“, sagt Freitag.