Page 65 - Nachhaltigkeitsmagazin 2020
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Region und Gesellschaft Nachhaltigkeitsmagazin 2020
D iese Kooperation begann bereits im Jahr 1968 in
Linz. Die Österreichische Fernwärmegesellschaft
koppelte damals Abwärme der voestalpine aus,
um Wohnanlagen am Bindermichl mit Energie für
Raumheizung und Warmwasser zu versorgen. 2008 erwarb
die Kelag die Österreichische Fernwärmegesellschaft und mit Leoben
ihr auch das Fernwärmesystem, das Abwärme der voestalpine „UNSER ANSPRUCH Für die Fernwärme nutzbare Abwärme von der voestalpine
nutzt. „Unser Anspruch als Hersteller hochqualitativer Stahl- gibt es aber auch am Standort Leoben-Donawitz. Den Anfang
produkte ist es, ein Benchmark in Technologie, Qualität und ALS HERSTELLER machten die Stadtwerke Leoben, auf Basis der Abwärme Fakten zur voestalpine
Nachhaltigkeit zu sein. Im Sinne der Nachhaltigkeit nutzen HOCHQUALITATIVER bauten sie ihr Fernwärmenetz in der Stadt auf. „Am Anfang Die voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und Tech-
wir als Betreiber eines integrierten Hüttenwerkes konsequent, stand eine Vision: Ist es möglich, die Stadt Leoben gemeinsam nologiekonzern mit kombinierter Werksto - und Verarbei-
logisch, wirtschaftlich und ökologisch unsere Abwärme für STAHLPRODUKTE mit der voestalpine mit emissionsfreier Wärme zu beliefern tungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe
grüne Wärme. Die Zusammenarbeit mit der KELAG Energie und damit Emissionen nachhaltig zu verringern?“, sagt Ronald verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -stand-
& Wärme ist bewährt und vorbildlich“, betont Ralf Martinelli, IST ES, EIN BENCH Schindler, Direktor der Stadtwerke Leoben. Zehn Jahre nach orte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie
MARK IN TECHNOLO mit dieser sauberen Energie beliefert. „Unser Unternehmen notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren qualitativ
Leiter Technischer Service und Energie bei der voestalpine. Start des Projektes werden nahezu alle Ortsteile von Leoben
Linz und Leonding GIE, QUALITÄT UND liefert heute an Kunden mehr Fernwärme als Erdgas“, bilan- höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu
den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräte-
Man muss schon genau hinschauen, um die Gemeinde- ziert Schindler. Die KELAG Energie & Wärme GmbH kooperiert industrie sowie der Luftfahrt- und Öl- und Gasindustrie
grenze zwischen Linz und Leonding wahrzunehmen. Seit NACHHALTIGKEIT mit den Stadtwerken Leoben und hat alle ihre Heizzentralen und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfra-
vielen Jahren überschreitet die Abwärme der voestalpine ZU SEIN.“ in der Stadt auf Fernwärme umgestellt. Doch damit nicht struktursystemen, Werkzeugstahl und Spezialpro len. Die
diese Grenze, die KELAG Energie & Wärme GmbH betreibt in genug. Es wurde die Idee geboren, auch die Fernwärme in der voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und
Linz und Leonding ihr zweitgrößtes Fernwärmenetz. Pro Jahr Ralf Martinelli Stadt Trofaiach mit Abwärme von der voestalpine zu betrei- arbeitet intensiv an Technologien zur Dekarbonisierung
werden fast 200 Millionen Kilowattstunden Abwärme der Bereichsleiter Technischer Service und Energie ben. und langfristigen Reduktion ihrer CO -Emissionen. Im Ge-
voestalpine an die Kunden in Linz und Leonding geliefert. bei der voestalpine schäftsjahr 2019/20 erzielte der Konzern bei einem Umsatz
Neben zehntausenden Wohnungen von Wohnbaugenossen- Trofaiach von 12,7 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA)
schaften wie beispielsweise der Wohnungsanlagen GesmbH Um Abwärme der voestalpine nach Trofaiach zu bringen, von 1,2 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit rund
(WAG) mit ihrer Zentrale in Linz und der Gemeinnützigen verlegte die KELAG Energie & Wärme GmbH im Jahr 2017 eine 49.000 Mitarbeiter.
Industrie- Wohnungsaktiengesellschaft (GIWOG) in Leonding acht Kilometer lange Fernwärme-Transportleitung. Nun ste-
werden auch namhafte Unternehmen wie zum Beispiel der hen die zuvor verwendeten Erdgaskessel in Trofaiach still, sie
Feuerwehrausstatter Rosenbauer mit seinen zwei Standorten dienen nur noch als Ausfallsreserve. Die Kunden in Trofaiach
in Leonding mit sauberer Fernwärme versorgt. In Linz zählt freuen sich doppelt: Sie nutzen nun umweltfreundliche Wär-
der Neuromed Campus der Oberösterreichischen Gesund- me, die noch dazu aus „ihrem Werk“ stammt. Viele Trofaiacher
heitsholding zu den größten Kunden der KELAG Energie & arbeiten bei der voestalpine in Leoben-Donawitz oder haben
Wärme GmbH. dort ihr Arbeitsleben verbracht.
Grüne Wärme „ES FREUT UNS SEHR,
Ronald Schindler, Direktor der Stadtwerke Leoben,
Ralf Martinelli, Bereichsleiter Technischer Service und Energie bei der freut sich, dass nahezu alle Ortsteile von Leoben Die KELAG Energie & Wärme GmbH ist der größte österreich-
voestalpine mit emissionsfreier Wärme beliefert werden. weite Anbieter von Fernwärme auf der Basis von industrieller DASS WIR DIE KOOPE
Abwärme und Biomasse, mit mehr als 85 Fernwärmenetzen, RATIONEN IM SINNE
rund 900 Heizzentralen und einem Jahresabsatz von rund
zwei Milliarden Kilowattstunden Wärme. Die strategische Aus- DER SICHEREN VER
richtung des Unternehmens skizziert Geschäftsführer Adolf
Melcher: „Wo immer es möglich ist, nutzen wir für unsere SORGUNG UNSERER
Fernwärmesysteme industrielle Abwärme. So ersparen wir der KUNDEN LANG
Umwelt den Einsatz anderer Energieträger und können die
Gesamtklimabilanz verbessern. In Summe nutzen wir rund FRISTIG VEREINBART
300 Millionen Kilowattstunden industrielle Abwärme der
voestalpine, sie ist mit unser größter Abwärmelieferant. So HABEN.“
können wir unseren Kunden in Linz, Leoding, Leoben und Tro-
faiach umweltfreundliche, grüne Wärme bieten.“ Die KELAG Adolf Melcher
Energie & Wärme GmbH kooperiert an anderen Standorten Geschäftsführer KELAG Energie & Wärme GmbH
mit einer Reihe von weiteren Industriebetrieben in ähnlicher
Weise, doch die Dimension der Zusammenarbeit mit der
voestalpine steht mit großem Abstand an der Spitze. „Es freut
uns sehr, dass wir die Kooperationen mit der voestalpine und
den Stadtwerken Leoben im Sinne der sicheren Versorgung
unserer Kunden langfristig vereinbart haben.“ >|
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