Page 23 - Nachhaltigkeitsmagazin 2020
P. 23
Umwelt und Klima Nachhaltigkeitsmagazin 2020
reduzieren. Ein Meilenstein gelang 2014. Mit der Installation
von zusätzlichen PV-Anlagen und dem Tausch des letzten
Ölkessels sind die Stadtgemeinde Hartberg und ihre Tochter-
organisationen bilanziell CO 2-neutral.
Die KELAG Energie & Wärme GmbH versorgt in Hartberg zahl-
reiche Ein- und Mehrfamilienhäuser, alle Gebäude der Stadt-
gemeinde Hartberg und der Landesimmobilienverwaltung,
das Landeskrankenhaus, das Bundesschulzentrum sowie eine
Vielzahl von Betrieben wie das Lagerhaus Wechselgau, das
Einkaufszentrum HATRIC und das vergrößerte Seniorenheim
Menda des Sozialhilfeverbandes. „Seit 2018 beliefern wir auch
das Stadion und die Rasenheizung des Bundesligisten TSV „UNSERE
Prolactal Hartberg mit grüner Fernwärme“, sagt Geschäftsfüh- FERNWÄRME KOMMT
rer Adolf Melcher.
ZU EINEM GEWICH
„Die Energiewende ist auch eine Wärmewende“
Manfred Freitag, Sprecher des Vorstandes der Kelag, sieht im TIGEN TEIL AUS DER
verstärkten Einsatz von erneuerbarer Energie einen wichtigen OSTSTEIERMARK.
Weg zum Klimaschutz. „Die Energiewende ist in erster Linie
eine Verkehrs- und eine Wärmewende, hier setzt Österreich DARÜBER FREUE ICH
noch stark auf fossile Energieträger. Für die Raumheizung ist
Fernwärme aus erneuerbare Energie in vielen Städten eine MICH BESONDERS.“
Pfarrer Johann Schuster freut sich über die bequeme und Der Schutz der Umwelt war für Pfarrerin Barbara Schildböck von intelligente, attraktive und umweltverträgliche Alternative.“
zuverlässige Heizlösung für das Kloster Hartberg. der evangelischen Pfarrgemeinde A. B. Hartberg ausschlagge- Marcus Martschitsch,
bend für den Umstieg auf Fernwärme. Bürgermeister der Stadt Hartberg
Die KELAG Energie & Wärme betreibt in Österreich 85 Fern-
wärmenetze und rund 900 Heizzentralen. Das Unternehmen
setzt auf die Nutzung von industrieller Abwärme und auf die
Nutzung von Biomasse. Das Projekt in Hartberg war in den
1980er-Jahren das größte Biomasseheizwerk in Österreich.
das Kloster benötigen pro Jahr rund 300.000 Kilowattstunden Aber auch alle anderen Wärmekunden in Hartberg pro tieren Vorstandssprecher Freitag: „Die Stadt Hartberg und auch
grüne Wärme. Durch den Ersatz von rund 30.000 Litern Heizöl von der Konzeption unserer Anlage.“ Über das derzeit mehr unsere anderen Kunden in der Stadt haben damals einen Weg
ersparen sie der Umwelt rund 90.000 Kilogramm CO 2 pro Jahr als 22 km lange Fernwärmenetz liefert die KELAG Energie & eingeschlagen, der auch aus heutiger Sicht absolut richtig
und tragen so aktiv zum Klimaschutz bei.“ Wärme GmbH an ihre Kunden in Hartberg rund 100 Millionen und richtungsweisend gewesen ist. Mit unserer Fernwärme
Kilowattstunden Wärme pro Jahr. Das entspricht gegenüber sind sie klimaneutral und damit enkeltauglich. Dazu kann ich
Grüne Fernwärme für Hartberg Heizöl einer CO 2-Einsparung von jährlich rund 30.000 Tonnen. allen Entscheidungsträgern nur gratulieren.“ >|
Die KELAG Energie & Wärme GmbH betreibt in Hartberg seit Das Fernwärmeprojekt Hartberg wurde aus Mitteln der
1986 ein Biomasseheizwerk und ein Fernwärmesystem. Das Umweltförderung unterstützt.
Biomasseheizwerk ist mit einer Leistung von 22,5 MW das Das Biomasseheizwerk ist mit einer Leistung von 22,5 MW das
größte der KELAG Energie & Wärme CO 2-neutrale größte der KELAG Energie & Wärme GmbH.
GmbH. Die Biomasse-Dampfkessel- Bezirkshauptstadt Hartberg
anlage wurde im Lauf der Jahr- „WIR WOLLTEN Die Stadt Hartberg entschied sich
zehnte immer wieder modernisiert schon vor 35 Jahren für erneuer-
und auf dem aktuellen Stand der WEG VOM bare Energie, das war damals
Technik gehalten. Auch die jedes HEIZÖL.“ wegweisend. Bürgermeister Marcus
Jahr im Sommer durchgeführten Martschitsch: „Als CO 2-neutrale
Revisionen und die Arbeit der Johann Schuster, Stadtgemeinde Hartberg ist uns
erfahrenen Betriebsmannschaft Pfarrer, Kloster Hartberg besonders wichtig, wenn die
tragen zur hohen Verfügbarkeit der Bürgerinnen und Bürger, die Unter-
Biomasse-Dampfkesselanlage mit nehmen und auch die Kirchen auf
rund 8.200 Betriebsstunden im Jahr 2019 bei. Das bedeutet, eine ökologische und lokale Energieform setzen. Ich danke
dass die Biomasseanlage 342 Tage im Jahr verfügbar ist und unseren drei Kirchen für diese Schritte. Erdöl bezieht Öster-
arbeitet. reich aus weit entfernten und krisengeschüttelten Regionen.
Unsere Biomasse-Fernwärme kommt zu einem gewichtigen
„In Hartberg haben wir spezielle Anforderungen zu erfüllen“, Teil aus der Oststeiermark. Darüber freue ich mich besonders.“
sagt Geschäftsführer Adolf Melcher. „Unser größter Einzel- Die Stadtgemeinde Hartberg legt seit 30 Jahren den strategi-
kunde, das Unternehmen Prolactal, benötigt rund um die Uhr schen Fokus auf den Klimaschutz. Im Jahr 1992 trat Hartberg
Dampf aus unserem Biomassekessel. Deswegen ist die hohe als erste Bezirksstadt dem Klimabündnis bei. Ab diesem Marcus Martschitsch, Bürgermeister von
Hartberg, legt großen Wert auf lokale und
Verfügbarkeit dieser Anlage von besonderer Bedeutung. Zeitpunkt war man intensiv bestrebt, die CO 2-Emissionen zu ökologische Energiequellen.
22 23