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Umwelt und Klima Nachhaltigkeitsmagazin 2020
Seit April wieder regulärer Betrieb
„Das winterliche Wetter, mit Schneefällen und Sturm, machte
die Reparaturarbeiten zu einer besonderen Herausforderung „Christliche
für die rund 30 Fachkräfte der KNG-Kärnten Netz GmbH und
der Seilzug rma sowie für die Hubschrauberpiloten und den
Lawinensachverständigen“, sagt Marketz. „Mit einem Berg-
und Skiführer und fachkundigen Arbeitern bildeten wir eine
örtliche Lawinenkommission, die während der Arbeiten Verantwortung
ständig anwesend war. Es galt, die Lage jeden Tag neu zu be-
urteilen. Die Arbeiten mussten mehrmals witterungsbedingt
unterbrochen werden, weil die Hubschrauber nicht iegen
konnten oder ein gefahrloses Arbeiten der Spezialisten nicht
gewährleistet war. Einige Male mussten die Arbeiter mit für die Bewahrung
Skiern vom Berg abfahren, für den äußersten Notfall gab es
für sie auch die Möglichkeit, auf dem Berg zu übernachten.“ Die aufwendigen Sicherungs- und Reparaturarbeiten forderten die
Fachkräfte der KNG-Kärnten Netz GmbH.
Eine Woche lang waren die Bauarbeiten aufgrund der Corona-
bedingten Einschränkungen unterbrochen und wurden der Schöpfung!“
danach unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen fortge-
führt. Im März gingen die Arbeiten zügig voran, sodass die
Fachkräfte die Arbeiten Anfang April abschließen konnten.
Danach folgten Schaltversuche zur Wiederinbetriebnahme
und schließlich der reguläre Betrieb dieser 110-kV-Verbin- |
dung. „Seit diesem Zeitpunkt haben wir im 110-kV-Netz in
Westkärnten wieder Normalschaltzustand – die (n-1)-Sicher- Josef Reisenhofer, Stadtpfarrer von Hartberg, bringt es auf den Punkt:
heit ist wieder gegeben“, betont Geschäftsführer Marketz. Er
verweist in diesem Zusammenhang auf die hohe Bedeutung „Mit dem Umstieg von Heizöl auf Biomasse im Jahr 2011 wollten wir
einer sicheren Stromversorgung für die nachhaltige Ent- in Sachen Klimaschutz Vorreiter sein.“
wicklung der Region und betont, dass die KNG-Kärnten Netz
GmbH jährlich rund 80 Millionen Euro in den Ausbau, in die
Erneuerung und in die Instandhaltung ihres Hoch-, Mittel- Die Einzelteile der 110-kV-Gittermasten wurden von den Monteuren chon vor fast 10 Jahren entschied sich die Stadt-
und Niederspannungsnetzes investiert. >| im Tal für den Flugtransport ins Hochgebirge vorbereitet. S pfarre Hartberg für Fernwärme der KELAG Energie &
Wärme GmbH (KEW), die in der oststeirischen Stadt
Hartberg ein Fernwärmenetz und ein Biomasseheiz-
werk betreibt. „Wichtig für den Umstieg war und ist für uns bis
heute, dass mehr und mehr Menschen in unserer Pfarre ihre
christliche Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung
wahrnehmen“, betont Stadtpfarrer Reisenhofer.
110-kV-Leitung 220-kV-Leitung 380-kV-Leitung Anbindung an überlagertes österr. Höchstspannungsnetz Im Jahr 2019 sind auch die anderen christlichen Einrichtun-
Umspannwerk Kraft-/Umspannwerk Kraftwerk Umspannwerk im Bau gen in der Bezirkshauptstadt dem Beispiel der Stadtpfarre
gefolgt. Pfarrer Johann Schuster vom Kloster Hartberg nennt
die Motive für seinen Umstieg auf Fernwärme: „Wir wollten
weg vom Heizöl und haben mehrere Alternativen geprüft.
Schließlich haben wir uns für die Fernwärme aus Biomasse
entschieden. Diese Lösung ist für uns sehr bequem, wir haben
jetzt keine Arbeit mehr mit der Heizung.“
„CO 2-neutral und besonders einfach“
Auch für Pfarrerin Barbara Schildböck von der evangelischen
Pfarrgemeinde A. B. Hartberg waren Umweltmotive aus-
schlaggebend für den Umstieg auf Fernwärme aus Biomasse.
„Unser Presbyterium hat jahrelang sinnvolle Alternativen zum
Heizöl gesucht. Der Umstieg auf Biomasse-Fernwärme war für
uns das Richtige, sie ist CO 2-neutral und besonders einfach in
der Umsetzung.“ Seit Herbst 2019 ist auch die evangelische
Pfarrgemeinde A. B. an das Fernwärmenetz der KELAG Energie
& Wärme GmbH angeschlossen. Geschäftsführer Adolf Mel-
SDG 7, 11 cher freut sich, nun alle kirchlichen Einrichtungen in Hartberg Stadtpfarrer Josef Reisenhofer setzte schon vor
Das Leitungsnetz der KNG-Kärnten Netz GmbH im Überblick. mit grüner Wärme versorgen zu dürfen. „Die Kirchen und –> fast zehn Jahren auf die grüne Wärme der KEW.
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