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87 USD je Tonne. Aufgrund des in mehreren EU-Mitglieds-
staaten bereits festgelegten Ausstiegspfades aus der Koh-
leverstromung hat die europäische Nachfrage eine abneh-
Der österreichweite Stromverbrauch ist im Jahr 2019 mit ei-
mende Bedeutung für die Preisbildung am Weltmarkt. Viel-
nem Gesamtvolumen in Höhe von 71,2 TWh gegenüber
mehr wird letztere in erster Linie durch die Bedarfsentwick-
dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 0,1 % geringfü-
lung im asiatisch-pazifischen Raum bestimmt. In dieser Re-
gig zurückgegangen. Erzeugungsseitig nahm der Anteil er-
gion ist angesichts massiver Umweltprobleme insgesamt e-
neuerbarer Energie in Österreich wiederum zu. So stieg die
her von einem Abflachen der Kohlenachfrage auszugehen.
installierte Windkraftleistung im abgelaufenen Jahr um
196 MW auf nunmehr insgesamt 3.241 MW.
Entgegen der Entwicklung an den Brennstoffmärkten war
im europäischen Emissionshandel 2019 ein deutlicher
Beim landesweiten Erdgasverbrauch war im Berichtszeit-
Preisanstieg zu verzeichnen. Der Preis für ein Emissionszer-
raum 2019 ein Anstieg gegenüber der entsprechenden Vor-
tifikat belief sich im Jahresmittel auf 26 EUR je Tonne CO2,
jahresperiode von 3,1 % auf insgesamt rd. 99,0 TWh zu ver-
was nahezu einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr
zeichnen. Hierfür war in erster Linie der höhere Einsatz von
entspricht. Hier zeigten vor allem die strukturellen Maßnah-
Gaskraftwerken verantwortlich.
men der EU zur Verknappung des Zertifikatangebotes ihre
Wirkung.
Die Preisentwicklung an den internationalen Brennstoff-
märkten verlief 2019 überwiegend negativ. Die Preise der
Mit Oktober 2018 trat die Preiszonentrennung Österreich-
Commodities Öl, Gas und Kohle lagen unter den Notierun-
Deutschland in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt gibt es an der
gen des Jahres 2018.
Börse unterschiedliche Strompreisnotierungen für die ös-
terreichische und die deutsche Preiszone.
Der Preis für Rohöl der Sorte Brent lag im Durchschnitt bei
64 USD je Barrel. Dies entspricht einem Rückgang von
An der Energiebörse EPEX SPOT lagen die Durchschnitts-
rd. 11 % gegenüber dem Vergleichszeitraum 2018. Insge-
preise im Berichtszeitraum für Grundlastkontrakte im öster-
samt ist aufgrund der vom Handelsstreit zwischen den USA
reichischen Spothandel bei 40 EUR je MWh und für Spitzen-
und China sowie dem Coronavirus ausgehenden Risiken für
lastkontrakte bei 46 EUR je MWh. Gegenüber dem Jahr
die globale Wirtschaftsentwicklung in den kommenden
2018 (gemeinsame Strompreiszone AT/DE bis Oktober)
Monaten von weiterem Druck auf die Ölpreise auszugehen.
ergibt sich somit ein Rückgang der Preise im Bereich Grund-
last von rd. 4 EUR je MWh bzw. ein Rückgang von rd. 5 EUR
Die Gaspreise am Spotmarkt (NCG) notierten 2019 bei
je MWh bei Spitzenlast.
durchschnittlich rd. 14 EUR je MWh und lagen somit um rd.
39 % unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeit-
Im gleichen Zeitraum beliefen sich die Durchschnittspreise
raums. Der Gasmarkt wird primär durch kurzfristige, ölpreis-
für Grundlastkontrakte im deutschen Spothandel bei
unabhängige Handelsgeschäfte bestimmt. Nur noch ge-
38 EUR je MWh und für Spitzenlastkontrakte bei 44 EUR je
ringe Teile der Langfristverträge zur Gaseinfuhr nach Eu-
MWh. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies einen Preisrück-
ropa sind ölpreisindiziert.
gang im Bereich Grundlast von rd. 5 EUR je MWh bzw. einen
Rückgang von rd. 6 EUR je MWh bei Spitzenlast.
Die Preise für Importsteinkohle in Nordwesteuropa lagen
2019 mit durchschnittlich 71 USD je Tonne um rd. 19 % un-
Die Preissituation am Terminmarkt AT war im Jahr 2019
ter dem Durchschnittspreis der Vorjahresperiode von
durch eine deutliche Erhöhung geprägt, im Zuge derer die