Page 114 - Kelag Jahresfinanzbericht 2018
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Ermittlung der gewichteten Der Abzinsungssatz errechnet sich aus dem risikolosen Zins zuzüglich eines Risikozuschlages für
Kapitalkosten
Fremdkapital (ermittelt auf Basis aktueller langfristiger Refinanzierungskosten) sowie dem Markt-
risiko unter Berücksichtigung des Betafaktors.
Der risikolose Basiszinssatz wird auf Grundlage von laufzeitäquivalenten Zinssätzen deutscher
Bundesanleihen nach der sogenannten „Svensson-Methode" ermittelt. Dabei wurden für die Ge-
schäftsbereiche Österreich Wärme, Windkraft und Wasserkraft ein laufzeitäquivalenter Zinssatz
von 0,95 % (im Vorjahr 1,34 %) für eine Laufzeit von 30 Jahren und in den übrigen Geschäftsbe-
reichen von 0,57 % (im Vorjahr 0,87 %) für eine Laufzeit von 15 Jahren herangezogen. Die Festle-
gung des laufzeitäquivalenten Zinssatzes basierte grundsätzlich auf der typischen durchschnitt-
lichen Kapitalbindung einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit.
Die Marktrisikoprämie wurde einheitlich mit 7,50 % (im Vorjahr 7,00 %) festgelegt.
Zur Berücksichtigung von höheren politischen und makroökonomischen Risiken ausländischer
Geschäftsbereiche wurden in den Eigenkapitalkosten und in den Fremdkapitalkosten gesonderte
Länderrisikoprämien berücksichtigt. Die Länderrisikoprämien wurden vorzugsweise direkt aus in
Euro denominierten Staatsanleihen des betreffenden Landes bzw. mangels Verfügbarkeit indirekt
auf Basis von Staatsanleihen vergleichbaren Ratings zum 31. Dezember 2018 ermittelt. Diese Me-
thodik ist an die Ermittlung der von Damodaran publizierten Länderrisikoprämien angelehnt.
Die Betafaktoren wurden auf Basis einer Peer-Group, bestehend aus europäischen Vergleichsun-
ternehmen in der Stromerzeugung und einer mit der KELAG vergleichbaren operativen Risi-
kostruktur, ermittelt. Für die kapitalmarktbezogene Berechnung der Peer-Groups wurden ein
fünfjähriger Berechnungszeitraum, monatliche Renditeintervalle und lokale Referenzindizes ver-
wendet.
Die Fremdkapitalkosten der einzelnen Geschäftsbereiche werden auf Basis des jeweiligen risiko-
losen Basiszinssatzes zuzüglich der Länderrisikoprämie bzw. dem Credit Spread der Peer-Group
ermittelt. Zur Berechnung der Fremdkapitalkosten nach Steuern werden die lokalen nominellen
Grenzsteuersätze herangezogen.
Vor dem Hintergrund des volatilen Finanzmarktumfeldes wird die Entwicklung der Kapitalkosten
(und insbesondere der Länderrisikoprämien) kontinuierlich beobachtet.
Angaben zu bedingten Der Kaufvertrag der Anteile an der Windfarm MV I aus dem Jahr 2010 sieht vor, dass die Verkäufer
Kaufpreisbestandteilen aus
Vorjahren am 3-Jahres-Netto-Mehrertrag für die Jahre 2011 bis 2031 partizipieren sowie ein Anspruch auf
eine Earn-Out-Zahlung aufgrund von erzielbaren Preisen für Grünstromzertifikate besteht. Die
Neubewertung der Verpflichtungshöhe ergibt einen Bilanzstand von 0,5 Mio. EUR (im Vorjahr
1,0 Mio. EUR).