Page 11 - Kelag Jahresfinanzbericht 2018
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Im Mai 2018 wurde die neue Klima- und Schüler dazu aufgerufen, ihre „grünen“ Ideen im Rahmen
Energiestrategie der Bundesregierung
vorgestellt. Wie geht die KELAG damit um? eines Wettbewerbes einzureichen. Daraus haben sich un-
terschiedliche Kooperationsmöglichkeiten mit dynami-
Freitag: Das Ziel der Bundesregierung, Österreichs Strom-
schen Jungunternehmen ergeben. Derzeit laufen intensive
verbrauch bis 2030 bilanziell zu 100 Prozent aus erneuerba-
Gespräche für die Erarbeitung gemeinsamer Use-Cases zur
ren Energien zu decken sowie die Wärmeerzeugung bis
Vertiefung und Umsetzung der eingereichten Ideen.
2050 auf erneuerbare Energien umzustellen, zeigt uns, dass
wir mit unserer grünen Erzeugungsstrategie auf dem richti-
Freitag: Neben der Entwicklung und Forcierung von ener-
gen Weg sind. Wir investieren bis 2020 schwerpunktmäßig
gieeffizienten und ökologischen Produkten und Anwen-
in die Modernisierung unserer Netzinfrastruktur sowie die
dungen lag unser Augenmerk auch im Jahr 2018 auf der
erneuerbare Energieerzeugung aus Wasserkraft, Wind- und
konsequenten Weiterverfolgung unserer Digitalisierungs-
Sonnenenergie und den Ausbau unserer Wärmeerzeugung
strategie. Ergänzend dazu bildeten die Fortführung des Ge-
auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme.
schäftsprozess- und Performancemanagements sowie die
Weiterentwicklung unserer Unternehmens- und Führungs-
Wiersma: Mit der Fortführung unserer Initiative „Energie-
kultur wesentliche Schwerpunkte unserer Arbeit. In diesem
zukunft“ haben wir einen weiteren wichtigen Grundstein
Kontext haben wir Synergieeffekte gesucht, gefunden und
für eine grüne Zukunft gelegt. Wir investieren hier bis zum
bereits erfolgreich umgesetzt. Die Bündelung des Großkun-
Jahr 2020 insgesamt rund 25 Mio. EUR, um unsere Kunden
denvertriebes in der KELAG Energie & Wärme GmbH sei hier
beim Umstieg auf innovative, energieeffiziente und grüne
nur als eines von vielen Beispielen genannt. Oberstes Ziel
Produkte und Anwendungen aus den Bereichen E-Mobilität,
dieser Neuausrichtung ist es, Synergien in der Kundenan-
Telekom-Breitband, Photovoltaik, Smart Home und Ener-
sprache zu nutzen und dadurch die Vertriebskraft des Kon-
giemanagement zu unterstützen. Unser Ziel ist es, Kärnten
zerns weiter zu stärken. Die Reorganisation der Vertriebs-
zu einer grünen und energieeffizienten Vorzeigeregion zu
einheiten ist ein starkes Zeichen, das die Leistungsfähigkeit
entwickeln. Wir sehen uns dabei als Full-Service-Partner mit
und das Produktspektrum unseres Konzerns besser sicht-
einem breiten und attraktiven Produktspektrum rund um
bar macht.
das Thema „Energie aus einer Hand“.
Stichwort Digitalisierung: Was konkret tut
Die Bedingungen auf dem Energiemarkt sind sich in diesem Bereich?
nach wie vor schwierig. Energieversorger
sind gezwungen, sich neu zu erfinden. Welche Wiersma: Wir sind davon überzeugt, dass die alleinige Be-
Strategie verfolgt die KELAG?
reitstellung elektrischer Energie als austauschbares Com-
Wiersma: Die KELAG hat sich in den vergangenen Jahren modity-Produkt nicht ausreicht, um in Zukunft auf dem
trotz verschärfter Marktbedingungen erfolgreich weiter- Markt erfolgreich zu sein. Wir müssen mehr als Energie bie-
entwickelt. Wir gestalten die Energiewende aktiv mit, in- ten. Die Digitalisierung ist dabei einer der zentralen Fakto-
dem wir Energie neu denken und uns mit neuen Geschäfts- ren, um in Zukunft erfolgreich im Wettbewerb bestehen zu
feldern und Innovationen beschäftigen. Wir haben bei- können. Bereits im Jahr 2017 sind wir in den Telekommarkt
spielsweise die KELAG-GreenApp entwickelt, um den eige- für Industrie- und Gewerbebetriebe eingetreten. Mit der
nen Energieverbrauch besser verstehen und effizienter Produktschiene Kelag-Connect konnte bereits eine Reihe
steuern zu können. Darüber hinaus verfolgen wir gezielte namhafter Kunden an das Glasfasernetz angeschlossen
Open-Innovation-Initiativen, um neue Perspektiven und werden. Darüber hinaus ist es in Döbriach am Millstätter
externes Wissen strategisch zu nutzen und dadurch das In- See im Frühjahr 2018 gelungen, gemeinsam mit sieben
novationspotenzial zu erhöhen. Im Rahmen unserer Tourismusunternehmen das erste Glasfaser-Clusterprojekt
GreenUps-Challenge haben wir Start-ups, Innovatoren und