Page 10 - KELAG Halbjahresfinanzbericht per 30.06.2019
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Nach einer Verlangsamung der Dynamik der Weltwirtschaft im Laufe des Jahres 2018 expandier-
te diese auch im ersten Quartal 2019 nur mäßig, wobei die Entwicklung regional sehr unter-
schiedlich verlief. Im Euroraum und in den USA wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt noch, in
einigen Schwellenländern hingegen schwächte sich die Konjunktur weiter ab. Nach aktuellen
Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird das globale Wirtschaftswachstum im
laufenden Jahr nur noch 3,3 % betragen, nach 3,6 % im Vorjahr. Das wäre das niedrigste Wachs-
tum seit 2009, als die Wirtschaftsleistung als Folge der Finanzkrise schrumpfte. Da sich Welthan-
del und Weltwirtschaftswachstum verlangsamen, wird das Wirtschaftswachstum in Europa
ausschließlich von der Binnenwirtschaft getragen. In Europa haben gegenwärtig mehr Men-
schen eine Arbeit als je zuvor und das Beschäftigungswachstum dürfte sich fortsetzen, wenn
auch in geringerem Tempo. Zusammen mit steigenden Löhnen, niedriger Inflation, günstigen
Finanzierungsbedingungen und unterstützenden Fiskalmaßnahmen in einigen Mitgliedsstaaten
dürfte dies die Binnennachfrage beleben. Im Ergebnis wird das Bruttoinlandsprodukt gem.
Frühjahrsprognose der EU-Kommission in diesem Jahr in der EU um 1,4 % und im Euroraum um
1,2 % wachsen.
Die Industriekonjunktur befindet sich in Österreich derzeit im Abschwung und das Wachstum
der österreichischen Exporte war zuletzt leicht gedämpft. Die Welthandelsflaute schlägt aber
nur mäßig durch, weil sie zu einem erheblichen Teil aus spezifischen Effekten des Handelsstrei-
tes zwischen China und den USA resultiert. Über das Jahr 2019 hinweg schwächt sich Öster-
reichs Außenhandel demnach zwar ab, liefert aber noch immer Wachstumsimpulse. Zur Stütze
der österreichischen Konjunktur wird immer mehr der private Konsum. Die leicht überdurch-
schnittlichen Lohnabschlüsse für 2019 und eine tendenziell expansive Fiskalpolitik stärken die
Einkommen der privaten Haushalte. Entsprechend kräftig bleibt die Wertschöpfung der Dienst-
leistungsbranchen. Aufgrund deren hoher Arbeitsintensität tendiert die Beschäftigung im Prog-
nosezeitraum weiter aufwärts und wird lediglich durch den Abschwung der Industriekonjunktur
gedämpft. Nach aktuellen Prognose des Wirtschaftsforschungsinstitutes (WIFO) verlangsamt