Page 10 - Halbjahres-Finanzbericht_30062018
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Kurzfristig wird die Entwicklung der Weltwirtschaft durch den Internationalen Währungsfonds
(IWF) durchaus positiv bewertet. Die globalen Wachstumsprognosen belaufen sich für das Jahr
2018 auf rd. 3,9 % und bleiben auch für das Jahr 2019 unverändert. Das starke synchrone Wachs-
tum wird sowohl von Industrie- als auch Schwellenländern getragen. Die wesentlichen Treiber
für den Aufschwung sieht der IWF einerseits durch die lockere Geldpolitik der Europäischen
Zentralbank (EZB) in Europa und andererseits durch die Steuerreform in den USA. Langfristig
wird jedoch vor globalen Wachstumsrisiken gewarnt. Private wie auch staatliche Verschuldung,
geopolitische Spannungen sowie Störungen in weltweiten Handelsströmen könnten sich nega-
tiv auf die globale Konjunktur auswirken. Der Handelsstreit zwischen den zwei größten Volks-
wirtschaften USA und China könne zu sinkendem Marktvertrauen und rückgängigen Investitio-
nen führen. Vorerst setzt sich der internationale Wirtschaftsaufschwung auch im Euroraum fort,
wo für das Jahr 2018 Wachstumsraten in Höhe von 2,1% erwartet werden.
Die Wirtschaft Österreichs befindet sich im zweiten Jahr einer Hochkonjunkturphase. Das Wirt-
schaftsforschungsinstitut (WIFO) rechnet 2018 mit einem Realwachstum in Höhe von 3,2 %. Der
IWF hat seine Wachstumsprognosen ebenso erhöht, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde
demnach real um 2,6 % wachsen. Für 2019 prognostiziert das WIFO ein Wachstum in Höhe von
2,2 %, der IWF ist in seiner Schätzung mit einem Wachstum von 1,9 % pessimistischer. Im Ver-
gleich zum Wachstum in der Eurozone (2018: 2,1 %) liegt Österreich erneut über dem Durch-
schnitt. Die treibenden Kräfte für das erneute Wachstum können sowohl auf die erhöhte Bin-
nennachfrage, die positive Investitionsnachfrage als auch auf die Außenwirtschaft zurückge-
führt werden. Die österreichische Exportwirtschaft profitierte 2017 von der positiven globalen
Konjunktur und führte zu einem realen Anstieg von Güter- und Dienstleistungsexporten um rd.
5,6 %. Langfristig ist allerdings mit einer Abschwächung im Exportmarktwachstum aufgrund des
Zollstreites zwischen den USA und China zu rechnen.