Page 49 - Geschäftsbericht 2017
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Betriebsrisiken im Netz- und der Richtlinie (Frühwarnindikatoren sowie ein laufendes Wahrscheinlichkeit von Rechtsverstößen durch Mitarbeiter Die Erstellung aller Jahresabschlüsse der einzelnen Kon-
Erzeugungsbereich (Strom, Gas, Wärme) Monitoring und Reporting) wird das Risiko verringert. des Konzerns so gering wie möglich gehalten wird. Das zerngesellschaften sowie des vorliegenden Konzernab-
Sofern die Buchwerte der Beteiligungen bei Werthaltig- Compliance-System dient damit sowohl dem Schutz des schlusses erfolgt federführend durch den Bereich Be-
Das Risiko des Auftretens von Defekten bei technischen keitstests Abwertungserfordernisse ergeben, werden Unternehmens als auch jedes einzelnen Mitarbeiters und triebswirtschaft der KELAG. Der Abschlussprozess der
Anlagen, unter anderem auch durch flächendeckende entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. leistet gleichzeitig einen Beitrag zur nachhaltigen Sicher- KELAG basiert auf Bilanzierungsrichtlinien sowie perio-
massive Wetterereignisse (Föhnstürme bzw. Nassschnee- stellung des Unternehmenswertes. disch aktualisierten Unternehmensanweisungen. Darin
fälle), wird durch eine entsprechende Instandhaltungsstra- sind konzernweit einheitliche Bilanzierungs- und Bewer-
tegie bzw. durch Abschluss entsprechender Versicherun- Finanzrisiko Das Compliance-Management-System der KELAG und tungsgrundsätze zur Erfassung, Buchung und Bilanzierung
gen minimiert. ihrer Tochtergesellschaften (KI-KELAG International GmbH, von Geschäftsfällen geregelt, die verbindlich von allen
Risikominimierung der Zins- und Währungsrisiken erfolgt KNG-Kärnten Netz GmbH und KELAG Wärme GmbH) soll betroffenen Konzerngesellschaften einzuhalten sind. Um
durch ein ausreichendes Internes Kontrollsystem für sämt- zur Stärkung des Bewusstseins der Mitarbeiter und Füh- ein qualitativ hochwertiges und rasches Agieren im Falle
Regulierungsrisiken liche in Verwendung stehende Finanzprodukte. rungskräfte für rechtliche Gefahren dienen und ist seit eines Enforcement-Verfahrens zu gewährleisten, hat die
Im regulierten Strom- und Gasnetzbereich bestehen Risi- Das Kontrahentenrisiko wird durch schriftliche Vorgaben dem Jahr 2014 nach ONR 192050 in den Risikofeldern KELAG eine dementsprechende Richtlinie implementiert.
ken aus dem Anreizregulierungssystem. Dem Risiko der für das Treasury verringert. Geschäfte mit Kontrahenten Anti-Korruptionsrecht, Datenschutzrecht, Kartellrecht,
Nichtanerkennung von bestehenden Kostenpositionen (Banken) werden nur durchgeführt, wenn diese über eine Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) Die Rechnungswesensysteme sind durch Zugriffsberechti-
bei der Tarifierung durch den Regulator wird durch ein entsprechende Bonität und ein damit in Zusammenhang und Vergaberecht zertifiziert. Im Rahmen des jährlichen gungen geschützt. Darüber hinaus sind in den verschie-
aktives Regulierungs- und Kostenmanagement entgegen- stehendes Limit verfügen. Überwachungsaudits durch die unabhängige Zertifizie- denen Prozessen zwingende, automatisch vorgesehene
gewirkt. rungsstelle „Austrian Standards“ erfolgte im Oktober Kontroll- und Genehmigungsschritte eingerichtet.
erstmals auch die erfolgreiche Zertifizierung nach der
Derivative Finanzinstrumente stellen im Falle des Unter-
In den anderen Bereichen (Erzeugung, Handel, Vertrieb nehmens Commodity-Forwards im Energiebereich (Strom internationalen Norm ISO 19600. Die Norm soll dabei Weiters wurden zur Vermeidung von Fehldarstellungen
und Wärme) bestehen rechtliche bzw. regulatorische und Gas) sowie ein Zinssicherungsinstrument dar. helfen, regelwidriges Verhalten von Führungskräften und auch automatische Kontrollen im Berichts- und Konsoli-
Risiken durch staatliche Eingriffe, wie beispielsweise die Mitarbeitern zu vermeiden. Weitere Ziele sind die Bewer- dierungssystem sowie zahlreiche manuelle Kontrollen im
Einführung neuer oder die Erhöhung bestehender Abga- tung der Effektivität der Compliance-Maßnahmen und Prozess implementiert. Die Maßnahmen reichen von der
ben oder Gebühren sowie Veränderungen in Marktmodel- Umweltrisiken deren Kommunikation sowie die laufende Prozessverbes- Durchsicht der Periodenergebnisse durch das Manage-
len, die zu Einschränkungen in der Geschäftstätigkeit serung. ment bis hin zur spezifischen Überleitung von Konten.
führen. Die Aktivitäten des Konzerns unterliegen zahlreichen und
zunehmend strengeren rechtlichen Vorschriften zum Neben den operativen Risiken unterliegt auch die Rech-
Schutz des menschlichen Lebens, der Gesundheit und der Internes Kontroll- und nungslegung dem Risikomanagement. Mögliche Risiken
Investitionsrisiken Umwelt. Neben den zunehmend restriktiveren gesetzli- Risikomanagement zu den in Bezug auf die Rechnungslegung werden dabei regel-
chen Anforderungen besteht ein hiermit verbundenes Rechnungslegungs-Prozessen mäßig erhoben und Maßnahmen zu deren Vermeidung
Investitionsentscheidungen basieren auf der Investitions- finanzielles Risiko zur Einhaltung der geforderten Maß- getroffen. Der Fokus wird dabei auf jene Risiken gelegt, die
und M&A-Richtlinie, die klare Wirtschaftlichkeits- und nahmen. Die Einrichtung eines angemessenen Internen Kontroll- unternehmenstypisch als wesentlich zu erachten sind.
Risikokriterien beinhaltet. Durch die Einhaltung hoher und Risikomanagement-Systems im Hinblick auf den
Standards bei der Umsetzung der Investitionen werden Rechnungslegungsprozess liegt gemäß § 82 AktG in der Die Überwachung der Einhaltung und der Qualität des
technische Risiken auf ein Minimum reduziert. Verantwortung des Vorstandes. Der Vorstand der KELAG
Rechtliche Risiken – Compliance Internen Kontrollsystems erfolgt laufend im Rahmen von
hat dementsprechend konzernweit verbindlich anzuwen- Revisionsprüfungen.
Teil des Risikomanagements ist auch die Identifizierung dende Richtlinien verabschiedet.
Beteiligungsrisiken von und der Umgang mit rechtlichen Risiken. Zu diesem
Zwecke wurde in Zusammenarbeit mit einer internationa-
Beteiligungsrisiken entstehen durch mögliche Ergebnis- len Anwaltskanzlei ein konzernweites Compliance-System
schwankungen der Beteiligungsunternehmen. Durch ein implementiert. Dieses System gewährleistet, dass die
zielgerichtetes Beteiligungsmanagement entsprechend
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