Page 22 - Geschäftsbericht 2017
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Unter- genen Expansion befindet. Das Wachstum des realen BIP
beschleunigte sich bereits im Jahr 2016 auf 1,4 % und
nehmen und betrug 2017 rd. 2,8 %. Auch für das Jahr 2018 wird das
Wachstum aktuellen Prognosen zufolge bei rd. 2,5 % lie-
Umfeld gen. Für die Jahre 2018 bis 2022 wird in der aktuellen
mittelfristigen Prognose des Wirtschaftsforschungsinsti-
tuts (WIFO) die österreichische Wirtschaft mit durch-
schnittlich 2,0 % pro Jahr wachsen. Das ist um
1,25 Prozentpunkte mehr als in den schwachen Jahren von
2012 bis 2016.
Wirtschaftliches Umfeld
Die weltwirtschaftliche Entwicklung, insbesondere der Die wirtschaftliche Expansion gepaart mit arbeitsmarktpo-
Welthandel, hat zur Jahreswende 2016/2017 stark an litischen Maßnahmen ermöglichen in Österreich bis ein-
Dynamik gewonnen. Neun Jahre nach Ausbruch der Fi- schließlich 2019 eine Ausweitung der Beschäftigung über
nanz- und Wirtschaftskrise, der darauffolgenden Staats- dem Arbeitskräfteangebot und damit einen Rückgang der
schuldenkrise im Euroraum und den Rezessionen in meh- Arbeitslosenquote. Selbige betrug gemäß Eurostat-
reren rohstoffexportierenden Ländern hat sich die Lage Berechnung im Jahr 2017 rd. 5,6 %. Erwartungen zufolge
sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern wird mit einem weiteren Rückgang auf 5,5 % für das Jahr
kontinuierlich normalisiert. 2018 gerechnet.
Auch in einem Großteil der EU-Länder und im Euroraum Im Umfeld aus leicht steigenden Preisen für Mineralölpro-
blieb die wirtschaftliche Dynamik 2017 hoch. Nach derzei- dukte und anziehender Konjunktur sollte sich der Preisauf-
tigen Prognosen liegt das jährliche Wirtschaftswachstum trieb wieder verstärken. Für die Periode von 2018 bis 2022
im Euroraum für 2018 bei rd. 2,1 % nach 2,2 % im Jahr wird in Österreich mit einer Inflationsrate von durch-
2017. Die Inflationsrate stieg im Euroraum Anfang 2017 im schnittlich knapp 2,0 % gerechnet.
Wesentlichen aufgrund der Energieverteuerung deutlich
und lag Ende des Jahres 2017 bei rd. 1,4 %. Die Europäi-
sche Zentralbank plant, das Volumen ihres Anlei- Energiewirtschaftliche
henankaufprogrammes ab 2018 weiter zu verringern. Der Rahmenbedingungen
Leitzins der Europäischen Zentralbank liegt seit März 2016
auf einem historischen Allzeittief von 0,0 %. Mittelfristig Österreichweit ist der Stromverbrauch im Jahr 2017 ge-
rechnen Ökonomen und Finanzexperten aufgrund stei- genüber dem Vorjahr um 1,4 % auf insgesamt 71,1 TWh
gender Inflationsraten und mäßiger Konjunkturängste mit gestiegen. Erzeugungsseitig legte die erneuerbare Energie
einem sukzessiven Anstieg der Zinskurve. Das allgemeine in Österreich weiter zu. So wuchs die installierte Windkraft-
Zinsniveau sollte im historischen Vergleich aber weiterhin leistung um 196 MW auf nunmehr 2.844 MW.
sehr niedrig bleiben.
Der landesweite Erdgasverbrauch stieg im Berichtszeit-
Im dynamischen internationalen Umfeld hält der Auf- raum um 12,0 % gegenüber dem Jahr 2016. Verantwortlich
schwung in der exportorientierten österreichischen Wirt- dafür sind die geringfügig kühlere Witterung in einigen
schaft an, welche sich derzeit in einer sowohl von der Monaten sowie der gestiegene Einsatz von Gaskraftwer-
inländischen als auch der ausländischen Nachfrage getra- ken.
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