Page 175 - Geschäftsbericht 2017
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Marktrisiko vielfältigen Herausforderungen des Wirtschaftsalltags angepasste Finanzierungsstrategie des
KELAG-Konzerns hat sich im aktuell vorherrschenden instabilen Umfeld gut bewährt. Im Bereich
Zinsänderungsrisiko Finanzmanagement dienen Richtlinien als Grundlage für die Geschäftsausübung, in der strikte
Das Zinsänderungsrisiko hält sich aktuell aufgrund der Struktur der Finanzverbindlichkeiten in Risikomaßnahmen, Verantwortlichkeiten und Kontrollen verbindlich vorgeschrieben werden.
einem überschaubaren Rahmen. Der Anteil des variabel verzinsten Fremdkapitals beträgt
6,54 % des gesamten Fremdkapitalschuldenstandes (im Vorjahr 8,49 %). Der überwiegende Teil Das Rating der KELAG wurde für 2017 von Standard & Poor‘s mit „A/Stable“ bestätigt, womit das
des Finanzierungsportfolios weist eine fixe Verzinsung auf und unterliegt deshalb keinen zah- Unternehmen sowohl im nationalen als auch internationalen Vergleich eine Spitzenposition
lungswirksamen Schwankungen. Der variabel verzinste Anteil wird laufend überwacht und ist einnimmt. Das Bekenntnis zu einer nachhaltig stabilen und robusten Kapitalstruktur, die Einhal-
aus Risikoaspekten auf Konzernebene mit 40 % limitiert. Ein Zinsanstieg in Höhe von 1 % bei tung der wesentlichen ratingrelevanten Kennzahlen sowie eine regelmäßige intensive Kommu-
den zum Bilanzstichtag bestehenden variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten hätte eine nikation und Diskussion der strategischen Zielsetzungen des Konzerns mit der Ratingagentur
Verringerung des Finanzerfolges in Höhe von 0,3 Mio. EUR (im Vorjahr 0,4 Mio. EUR) p. a. zur sind Grundvoraussetzungen, um diese Position zu halten.
Folge. Ein Zinsabfall in Höhe von 1 % bei den zum Bilanzstichtag bestehenden variabel verzins-
ten Finanzverbindlichkeiten hätte eine Erhöhung des Finanzerfolges in Höhe von 0,3 Mio. EUR Die vollkonsolidierten Tochterunternehmen des KELAG-Konzerns verfügen grundsätzlich über
(im Vorjahr 0,4 Mio. EUR) p. a. zur Folge. Der KELAG-Konzern ist mit einem durchschnittlichen keine derivativen Finanzinstrumente. Ausnahmen bilden jene aus Handelsgeschäften sowie ein
Effektivzinssatz in Höhe von 2,76 % (im Vorjahr 2,72 %) finanziert. Die äquivalente Nominalver- Zinssicherungsinstrument.
zinsung beträgt 2,72 % (im Vorjahr 2,70 %). Eine Änderung von +1 % wirkt sich auf den Markt-
wert des Zinssicherungsinstrumentes in Höhe von 0,3 Mio. EUR (im Vorjahr 0,5 Mio. EUR) aus, Die Risikominimierung der Zins- und Währungsrisiken erfolgt durch ein Internes Kontrollsystem
während eine Änderung von -1 % sich mit -0,3 Mio. EUR (im Vorjahr -0,5 Mio. EUR) zu Buche für sämtliche in Verwendung stehende Finanzprodukte. Der Einsatz von Derivaten zu Spekulati-
schlägt. onszwecken ist nicht gestattet. Das Kontrahentenrisiko wird durch schriftliche Vorgaben verrin-
gert. Geschäfte mit Kontrahenten werden nur in der für die jeweilige Bonitätsklasse genehmig-
ten Höhe abgeschlossen.
Währungsrisiko
Per 31. Dezember 2017 sind für das Geschäftsjahr 2017 keine weiteren finanzwirtschaftlichen
In der Konzernrahmenrichtlinie Finanzen ist geregelt, dass für die vollkonsolidierten Konzernge- Risiken erkennbar, die den Geschäftsverlauf des KELAG-Konzerns wesentlich beeinträchtigen
sellschaften mit Sitz in Österreich nur Geschäfte in Euro zugelassen sind. Der Konsolidierungs- könnten.
kreis der KELAG weist per ultimo keine Finanzverbindlichkeiten in Fremdwährung auf und aus
diesem Grund ist das Fremdwährungsrisiko von geringer Bedeutung. Aufgrund der geringen
Vermögenswerte in Fremdwährungen (3,87 % des Gesamtvermögens 2017 bzw. 3,93 % des Kapitalmanagement
Gesamtvermögens 2016) ist im Bereich der Währungsrisiken ebenso das Translationsrisiko der
Firmen- und Vermögenswerte vernachlässigbar. Zielsetzung des Kapitalmanagements ist es, eine starke Kapitalbasis zu erhalten, den einge-
schlagenen Kurs der organischen Wachstums- und Innovationsstrategie auf Basis erneuerbarer
Energien erfolgreich fortzusetzen und somit die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu
Marktpreisrisiken in der Stromerzeugung fördern.
Einflussfaktor auf den Strompreis ist das Marktpreisniveau. Risikominimierung wird durch eine Das Management betrachtet als Kapital das buchmäßige Eigenkapital nach IFRS. Zum Bilanz-
langfristige Veräußerungsstrategie vorgenommen.
stichtag betrug das Eigenkapital 855,5 Mio. EUR (im Vorjahr 817,2 Mio. EUR). Die Finanzschulden
beliefen sich auf 678,1 Mio. EUR (im Vorjahr 694,2 Mio. EUR), die liquiden Mittel auf 160,8 Mio.
EUR (im Vorjahr 167,5 Mio. EUR). Der Konzern überwacht sein Kapital mithilfe der Kennzahl „Net-
Finanzrisiko Gearing“, die dem Verhältnis der Nettofinanzschulden zur Summe des Eigenkapitals entspricht.
Der KELAG-Konzern agiert als international tätiger Energieversorger in einem zunehmend kom-
plexer werdenden Umfeld. Die risikoaverse, auf Kontinuität ausgerichtete und dennoch den Mit einem Net-Gearing von 57,5 % (im Vorjahr 61,3 %), bezogen auf die Finanzschulden zum
Bilanzstichtag, weist der KELAG-Konzern eine stabile Kapitalstruktur auf.
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